Über mich
Meine Geschichte
Das bin ich da oben, im grünen Trikot, dynamische 17 Jahre jung, gerade als Siegerin der Champions League der Frauen 2010 in Madrid. Unglaublich, oder? Ja, das finde ich auch; es fühlt sich auch heute noch ziemlich surreal an.
Aber lassen wir am Anfang beginnen: 1992 wurde ich, Anna Sarholz, in Köln geboren, bereit, die Welt zu erobern und meinen Namen überall zu hinterlassen.
Nach drei Jahren in der schönsten Stadt Deutschlands trennten sich meine Eltern, und ich zog mit meiner Mutter nach Saarbrücken. Dort begann 1997 meine fußballerische Laufbahn. Eines Tages kam ich aus dem Kindergarten und verkündete meiner Mutter: „Ab heute spiele ich Fußball, genau wie die Jungs im Kindergarten.“ Dass diese Aussage nicht in den Plan meiner Mutter passte, die von einem typischen Mädchen mit langen blonden Haaren geträumt hatte, war keine Überraschung. Sie dachte, diese Phase würde in einem halben Jahr vorbei sein. Spoiler: Es wurden etwa 18 Jahre daraus.
So fand ich meinen ersten Verein, den SV Bübingen 09.
Zum Jahrtausendwechsel zog es uns zurück in die Heimat meiner Mutter, genauer gesagt nach Dessau. Ihr wisst schon, die Stadt mit dem Bauhaus, wo sich Mulde und Elbe treffen. Auch hier wurde Fußball ein fester Teil meines Lebens. Beim SV Germania 08 Roßlau fand ich meine sportliche Heimat und blieb bis 2006.
2004 stand wieder ein Umzug an. Meine Mutter dachte, nach sechs Jahren wäre es an der Zeit, das Talent ihrer Tochter zu fördern. Also ab zum Sichtungstraining nach Potsdam. Das Mädchen hatte Talent, und so begann 2004 mein neues Kapitel in Potsdam, am Internat der Sportschule.
Anfangs fiel mir die Eingewöhnung schwer, doch 2006 trat ich dem 1.FFC Turbine Potsdam bei und richtete meinen Blick steil nach oben. Ich feierte 2008 und 2009 den Deutschen Meistertitel mit den B-Juniorinnen und wurde in den Bundesliga-Kader aufgenommen. 2009 feierte ich meinen ersten Deutschen Meistertitel im Erwachsenenbereich.
Die Saison 2009/2010 sollte mein Leben nachhaltig verändern. Am Ende dieser Saison wurde das wundervolle Foto oben geschossen; auch die Liga gehörte uns, und ich wurde zum zweiten Mal Deutsche Meisterin.
Es folgten weitere Bundesligaspiele, und auch die Nationalmannschaft klopfte an meiner Tür. Von 2007 bis 2010 spielte ich beeindruckende 19 U-Länderspiele, gewann zwei U17-Europameistertitel und erreichte den dritten Platz bei der U17-WM.
Doch 2011 schickte das Universum erneut eine Herausforderung: das Champions League-Finale, das nicht nur verloren ging, sondern mir auch meinen Mittelfuß kostete. Keine zehn Wochen später verletzte ich mir das Handgelenk schwer, was mich fast die gesamte Saison kostete. Nach drei Operationen entschied sich mein Handgelenk, nicht mehr zu brechen.
Die folgenden Jahre waren ein Kampf. Trotz vieler Rückschläge kämpfte ich mich zurück, erlangte 2014 meinen Stammplatz wieder und wurde von den Fans zur Spielerin der Hinrunde gewählt.
Doch 2015 wurde mir nahegelegt, einen anderen Verein zu suchen. Dies brach mir fast das Herz. Nach langem Hin und Her wechselte ich zum SV Babelsberg 03, zog zurück nach Dessau, übernahm meine erste Mannschaft als Trainerin und spielte wieder glücklich Fußball.
Ich erwarb meine Trainerlizenzen, machte mich selbstständig und gründete meine „Torwartschule Sarholz“. Ich arbeitete für Real Madrid, RB Leipzig und den Berliner AK sowie die Fußballlandesverbände Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, bildete Trainer im Torwartbereich aus und leitete viele Torwartcamps.
Dann kam Covid.
2021 musste ich meine Torwartschule schließen. Nach sechs Covid-Infektionen entschied ich mich für eine Umschulung in den Gesundheitssektor. Heute fahre ich Rettungswagen, wohne immer noch in Dessau, aber etwas fehlt mir tief im Inneren – der Fußball.
Also hier bin ich wieder, bereit, meinen Namen erneut an die Wände der Fußballwelt zu schreiben.
Willkommen in der Fußballschule Sarholz, mein Baby 2.0.
Alles hat seine Zeit - und seine Geschichte!
Wann beginnen wir unsere?